An die Riemen, fertig, los: Berlins kleinste Fähre startet in die Saison

Ruderfähre der BVG; Fährmann Marcel Franke; Foto: BVG / Oliver Lang

Am 1. Mai erwacht Berlins kleinste und wohl charmanteste Fähre, die Ruderfähre F24, aus ihrem Winterschlaf und läutet die Saison 2024 ein. Mit dem aktuellen Boot „Paule III“ sticht sie bis zum 6. Oktober an Wochenenden und Feiertagen wieder in See – oder genauer gesagt, in die Müggelspree.

Seit über 100 Jahren pendelt die Fähre zwischen den Anlegern Spreewiesen und Kruggasse, getrieben allein durch die Muskelkraft der Fährmänner. Diese traditionelle Verbindung ist nicht nur ein nostalgisches Relikt aus längst vergangenen Tagen, sondern auch ein praktisches Verkehrsmittel, das es den Berlinern ermöglicht, auf ungewöhnliche Weise die Spree zu überqueren.

Die Fahrt mit der F24 ist ein Erlebnis für sich. Mit einem gültigen BVG-Fahrschein und zum Kurzstreckentarif kann man die idyllische Überfahrt genießen. Auch Fahrräder sind willkommen, solange sie kein Tandem oder E-Bike sind, denn das zusätzliche Gewicht könnte die Ruderer überfordern.

Die Betriebszeiten sind großzügig: von 11 bis 19 Uhr im Stundentakt, doch die Fährmänner sind bekannt dafür, dass sie auch außerhalb des Fahrplans rudern, wenn genug Passagiere auf eine Überfahrt warten. Dieser flexible Service macht die F24 besonders beliebt bei Einheimischen und Touristen.

Die Fähre F24 bietet nicht nur eine Verbindung von einem Ufer zum anderen, sondern auch eine Reise zurück in die Zeit, als noch echte Muskelkraft die Boote vorantrieb. Für viele ist sie ein Symbol der gemächlicheren, menschlicheren Seite Berlins, eine Pause vom hektischen Alltag der Großstadt.