Autor: Tobias

Das Scheitern von Midnight Trains: Eine Vision zerschlagen

Midnight Trains, ein ehrgeiziges Projekt zur Wiederbelebung des Nachtzugverkehrs in Europa, musste kürzlich seine Einstellung bekanntgeben. Das Projekt zielte darauf ab, komfortable und umweltfreundliche Nachtzüge als Alternative zum Flugverkehr anzubieten. Trotz der vielversprechenden Idee scheiterte Midnight Trains an mehreren Herausforderungen.

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Ein Hauptproblem war die Finanzierung. Obwohl das Interesse an nachhaltigem Reisen zunimmt, konnten nicht genügend Investoren überzeugt werden, in das Projekt zu investieren. Zudem stellte sich die Konkurrenz durch etablierte Bahnunternehmen als grösseres Hindernis heraus als erwartet. Diese hatten wenig Interesse daran, neue Marktteilnehmer zu unterstützen und setzten stattdessen auf ihre bestehenden Angebote.

Ein weiterer Stolperstein waren die regulatorischen Hürden. Der Betrieb von internationalen Nachtzugverbindungen erfordert die Einhaltung zahlreicher Vorschriften in verschiedenen Ländern, was zusätzliche Komplexität und Kosten verursachte.

Trotz intensiver Bemühungen und kreativer Ansätze musste das Team von Midnight Trains schliesslich einsehen, dass der Traum von einem europaweiten Netz moderner Nachtzüge vorerst nicht realisierbar ist. Dies wurde kürzlich auf ihrer Homepage und über ihre sozialen Kanäle bekanntgegeben.

Die Einstellung von Midnight Trains ist ein Rückschlag für die nachhaltige Mobilität in Europa. Dennoch bleibt die Hoffnung bestehen, dass zukünftige Initiativen von den Erfahrungen profitieren und erfolgreich sein können. Der Bedarf an umweltfreundlichen Alternativen zum Flugverkehr ist unbestritten, und vielleicht werden eines Tages moderne Nachtzüge durch Europa fahren und Midnight Trains‘ Vision Wirklichkeit werden lassen.

Auf dem Weg in die Zukunft: Modernisierung und Wachstum bei der SZU

Die Sihltal Zürich Uetliberg Bahn (SZU) hat 2023 bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Das Jahr war geprägt von steigenden Fahrgastzahlen, der Umsetzung wichtiger Modernisierungsprojekte und der Vorbereitung auf zukünftige Herausforderungen.

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Fahrgastzahlen und Pünktlichkeit

Trotz temporärer Einschränkungen durch Bauarbeiten verzeichnete die SZU eine deutliche Zunahme der Fahrgastzahlen. Insgesamt wurden rund 14 Millionen Fahrgäste auf den Linien der Sihltal- und Uetlibergbahn befördert. Besonders bemerkenswert ist die verbesserte Pünktlichkeit der Uetlibergbahn S10, die dank des Programms „Pünktliche S10“ weiter gesteigert werden konnte.

Modernisierungsprogramm „SZU_4.0“

Das Herzstück der aktuellen Entwicklungen bei der SZU ist das Modernisierungsprogramm „SZU_4.0“. Dieses umfasst zahlreiche Projekte, die darauf abzielen, die Infrastruktur zu erneuern und zu erweitern. Ein zentrales Projekt war die Erneuerung der Fahrbahn im Sihltunnel, die trotz umfangreicher Bauarbeiten planmässig abgeschlossen wurde. Diese Arbeiten umfassten auch die Verstärkung von Personen- und Strassenunterführungen sowie Anpassungen an der Bahntechnik.

Herausforderungen und Ausblick

Die SZU steht vor weiteren grossen Aufgaben. Dazu gehört die kontinuierliche Modernisierung der Infrastruktur, um den steigenden Fahrgastzahlen gerecht zu werden. Geplant sind unter anderem der Bau einer neuen Unterhaltsanlage am Standort des heutigen Depots Giesshübel sowie der barrierefreie Ausbau weiterer Bahnhöfe und Haltestellen.

Finanzielle Stabilität

Finanziell konnte die SZU eine Erhöhung der liquiden Mittel verzeichnen, was vor allem auf den Verkauf von Liegenschaften zurückzuführen ist. Trotz eines Jahresverlusts von rund 2,4 Millionen Franken bleibt das Unternehmen finanziell stabil und gut aufgestellt für zukünftige Investitionen.

Die SZU zeigt mit ihrem umfassenden Modernisierungsprogramm und den positiven Entwicklungen bei den Fahrgastzahlen, dass sie auf dem richtigen Weg ist, um auch in den kommenden Jahren einen effizienten und zuverlässigen öffentlichen Verkehr anzubieten.

Die Renaissance des Nachtzugs: Vergangenheit trifft Zukunft

„Unser jüngster Wagen ist von 1991, der älteste von 1955.“ Mit diesem Zitat von Elmer van Buuren, dem Gründer des Nachtzug-Startups «European Sleeper», wird ein nostalgisches Bild der Bahnreise gezeichnet, das gleichzeitig von einem innovativen Geist zeugt. Diese Aussage unterstreicht die Mischung aus Tradition und Moderne, die den aktuellen Hype um Nachtzüge in Europa ausmacht. Der Reiz liegt in der Verbindung von romantischer Nostalgie und zukunftsweisender Nachhaltigkeit.

Wie SRF berichtet, erleben Nachtzüge in Europa derzeit eine Renaissance. Lange Zeit wurden sie als veraltete und unwirtschaftliche Reisemöglichkeit betrachtet. Doch in Zeiten zunehmender Umweltbewusstheit und steigender Flugscham (flight shame) finden immer mehr Reisende Gefallen an der entschleunigten Art des Reisens. Besonders bei jüngeren Generationen, die Wert auf einen geringen ökologischen Fussabdruck legen, sind Nachtzüge beliebt. Diese bieten nicht nur eine umweltfreundliche Alternative zu Flugreisen, sondern auch ein Erlebnis, das mit dem Fliegen nicht vergleichbar ist: Man schläft ein und erwacht an einem neuen Zielort, während die Landschaften leise am Fenster vorbeiziehen.

Der Direktor des Bundesamts für Verkehr (BAV), Peter Füglistaler, hat auf LinkedIn die Bedeutung dieser Entwicklung hervorgehoben. Er betont, dass die Reaktivierung und der Ausbau von Nachtzugverbindungen eine strategische Entscheidung ist, um nachhaltigen Verkehr in Europa zu fördern. Diese Initiative wird unterstützt von verschiedenen europäischen Regierungen, die erkannt haben, dass der Schienenverkehr ein entscheidender Bestandteil einer nachhaltigen Mobilitätsstrategie ist.

Der Erfolg von «European Sleeper» und ähnlichen Initiativen zeigt, dass die Kombination aus nostalgischem Charme und moderner Effizienz auf positive Resonanz stösst. Die alten Wagen, die von 1955 bis 1991 gebaut wurden, stehen symbolisch für diese Verschmelzung der Zeiten. Sie sind nicht nur Zeugnisse vergangener Ingenieurskunst, sondern auch Träger einer neuen Vision des Reisens.

In einer Zeit, in der das Thema Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung gewinnt, könnte die Renaissance der Nachtzüge tatsächlich mehr als nur ein Hype sein. Sie könnte der Beginn einer neuen Ära des Reisens sein, die das Beste aus Vergangenheit und Zukunft vereint.

BVG spendet zwölf Straßenbahnen in die Ukraine

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) unterstützen ihre ukrainischen Kolleg:innen mit einer großzügigen Spende: Zwölf Straßenbahntriebwagen vom Typ „Tatra KT4D“ werden an die westukrainische Stadt Lwiw übergeben. Bereits zuvor hatte die BVG Getriebe- und Ersatzteile für diese Tatras an Lwiw gespendet. Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG, betont die Bedeutung dieser Hilfe: „Wir hoffen, dass wir mit unserer Spende ein Stück weit dazu beitragen können, die Mobilität in Lwiw zu sichern und damit den Alltag der Menschen in dieser schweren Zeit zu erleichtern.“

Abtransport einer Tatra vom BVG-Betriebshof   Quelle: BVG/Jurek Hubert

Die Tatras, die in den 1970er Jahren in Berlin in Betrieb genommen wurden, fanden ihre letzten regulären Fahrten 2021 statt. Mit der Spende der zwölf modernisierten Fahrzeuge (Baujahre: 1980–1986, modernisiert 1995–1997) setzt die BVG ein starkes Zeichen der Solidarität und Unterstützung für die Ukraine. Dies zeigt, wie wichtig internationale Zusammenarbeit und Hilfe in Krisenzeiten sind, um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und die Infrastruktur aufrechtzuerhalten.

Ein Bussi für den CSD: BVG setzt Zeichen für Inklusion und Diversität

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) machen den Christopher Street Day (CSD) inklusiver: Ein speziell ausgestatteter Bus für mobilitätseingeschränkte Personen wird ein fester Bestandteil des CSD-Zuges sein. Diese Partnerschaft mit dem Berliner CSD e.V. läuft für die nächsten drei Jahre und soll älteren sowie mobilitätseingeschränkten Menschen die Teilnahme am CSD ermöglichen. Der Bus dient als Fahrmöglichkeit, Rückzugs- und Ruheort und setzt ein starkes Zeichen für Inklusion und Diversität im öffentlichen Raum.

Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG, betont die Wichtigkeit dieser Initiative: „Unser Bus wird für die nächsten Jahre ein fester Bestandteil des Berliner CSD sein und ein Angebot zur Teilhabe während des Demo-Zugs bieten. Damit setzen wir gemeinsam ein Zeichen für Inklusion und Diversität. Und ausnahmsweise freuen wir uns am CSD-Wochenende mal über einen Bus, der nur mit Schrittgeschwindigkeit vorankommt.“

Das diesjährige Motto des CSD, „Queers im Alter“, richtet den Fokus auf die Bedürfnisse älterer queerer Menschen und stellt deren Herausforderungen in den Vordergrund. Mara Geri, Vorstandsperson des Berliner CSD e.V., unterstreicht die Bedeutung der Initiative: „In der heutigen Gesellschaft ist es unerlässlich, die Bedürfnisse und Erfahrungen von Menschen jeden Alters anzuerkennen und anzugehen. Um inklusiver zu sein, wollen wir für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ein weiteres Angebot schaffen.“

Die Kooperation zwischen BVG und dem Berliner CSD e.V. zeigt, wie wichtig es ist, auch bei Großveranstaltungen wie dem CSD die Bedürfnisse aller Teilnehmer:innen zu berücksichtigen und so eine offene und inklusive Gesellschaft zu fördern. Diese Initiative ist ein Schritt in die richtige Richtung, um Barrieren abzubauen und allen Menschen die Teilnahme an gesellschaftlichen Ereignissen zu ermöglichen.

ÖBB Rail Cargo Group übernimmt Captrain Netherlands zur Stärkung der Präsenz in Benelux

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Die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) hat das niederländische Eisenbahnverkehrsunternehmen Captrain Netherlands b.v. erworben. Dieser strategische Schritt ermöglicht der RCG, ihre Position im wichtigen Benelux-Markt zu festigen und ihre internationalen Verbindungen zu erweitern. Die Niederlande, mit ihren bedeutenden Hafenanbindungen, sind ein zentraler Knotenpunkt im europäischen Schienengüterverkehr. Durch die Integration von Captrain Netherlands kann die RCG ihre TransFER-Verbindungen optimieren, was zur Förderung des Modal-Splits und der Klimaziele beiträgt.

Der Erwerb umfasst auch die Integration der rund 25 Mitarbeiter:innen von Captrain Netherlands in die RCG. Diese Akquisition ist Teil der langfristigen Wachstumsstrategie der RCG, die darauf abzielt, ihre Marktpräsenz in Europa zu stärken und effizientere Logistiklösungen anzubieten. Die RCG betont, dass diese Erweiterung es ihnen ermöglicht, den Kunden noch bessere Dienstleistungen im Bereich des Schienengüterverkehrs zu bieten und gleichzeitig die Nachhaltigkeit durch den vermehrten Einsatz der Schiene zu fördern.

Mit der Übernahme setzt die ÖBB Rail Cargo Group ein starkes Zeichen für ihre Expansionspläne und ihr Engagement für umweltfreundliche Transportlösungen. Der Fokus auf die Niederlande als strategischen Markt unterstreicht die Bedeutung dieses Schrittes für das zukünftige Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit der RCG im europäischen Schienengüterverkehr.

Dänemark startet Ausschreibung für alternative Validatoren zur App-basierten Ticketvalidierung

Dänemark hat eine Ausschreibung für eine Rahmenvereinbarung zur Lieferung von Validatoren gestartet. Diese sollen eine benutzerfreundliche Alternative zur App-basierten Ticketvalidierung bieten, um auch jene Reisenden zu erreichen, die keinen Zugang zu Smartphones haben. Die Vereinbarung umfasst die Lieferung der Hardware sowie fortlaufende Wartungs- und Beratungsdienstleistungen. Interessierte Anbieter können ihre Angebote bis zum 25. Juni 2024 einreichen. Ziel ist es, die Inklusion und Zugänglichkeit des öffentlichen Nahverkehrs zu verbessern und technologische Barrieren abzubauen.

Herausforderungen und Vorteile

  • Digitale Kluft: Viele Reisende haben keinen Zugang zu Smartphones.
  • Komplexität von Apps: Diese sind oft schwer zu bedienen und erfordern technisches Verständnis.
  • Zuverlässigkeit: Validatoren bieten eine verlässliche und kontinuierlich gewartete Lösung.

Die neuen Validatoren gewährleisten, dass alle Bürger, unabhängig von ihrem Zugang zu digitaler Technologie, den öffentlichen Nahverkehr nutzen können. Dies fördert die soziale Teilhabe und verbessert die Nutzerfreundlichkeit des Verkehrssystems.

Zweiter grösserer Streckenunterbruch bei den SBB: Unwetter verursachen erhebliche Störungen

Der Bahnverkehr in der Schweiz steht erneut vor grossen Herausforderungen. Die Strecke zwischen Yverdon-les-Bains und Lausanne ist aufgrund von Unwetterschäden zwischen Ependes VD und Chavornay unterbrochen. Diese Einschränkung wird voraussichtlich bis zum 31. Mai 2024 um ca. 03:00 Uhr andauern. Betroffen sind die Linien IC5, R1 und R2. Auf diesen Strecken fahren momentan keine Züge.

Ersatzverkehr und Reisehinweise:

Reisende zwischen Ependes VD und Chavornay können auf Ersatzbusse ausweichen. Auch für die Strecke zwischen Yverdon-les-Bains, gare und Morges, gare stehen Ersatzbusse zur Verfügung. Reisende mit den folgenden Verbindungen müssen ebenfalls alternative Routen einplanen:

  • Zwischen Genève-Aéroport, Genève, Morges, Lausanne und Biel/Bienne, Solothurn: Reisende sollen via Bern reisen.
  • Zwischen Genève-Aéroport, Genève, Morges, Lausanne und Olten, Aarau, Basel SBB, Zürich HB, St. Gallen: Auch hier erfolgt die Reise via Bern.
  • Zwischen Genève-Aéroport, Genève, Morges, Lausanne und Neuchâtel: Die Empfehlung ist, via Fribourg/Freiburg zu reisen.

Weitere Störung: Erdrutsch bei St. Gallen

Zusätzlich bleibt die Strecke zwischen St. Gallen und Goldach aufgrund eines Erdrutsches seit Pfingstmontag unterbrochen. Diese Unterbrechung wird voraussichtlich bis zum 10. Juni andauern. Auch hier müssen Reisende auf Ersatzbusse und alternative Verbindungen ausweichen.

Diese beiden bedeutenden Streckenunterbrüche belasten den SBB-Betrieb und die Reisenden erheblich. Die SBB arbeitet intensiv daran, die Schäden zu beheben und den normalen Betrieb so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. Kunden wird empfohlen, vor Reiseantritt die aktuellen Informationen zu prüfen und gegebenenfalls mehr Zeit für ihre Reise einzuplanen.

BAV prüft Barrierefreiheit an Bahnhöfen: Verhältnismässigkeit im Fokus

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat angekündigt, die Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) an rund 160 Bahnhöfen und Bahn-Haltestellen stichprobenartig zu prüfen. Die Bahnen haben in diesen Fällen aufgrund von Verhältnismässigkeitsgründen auf bauliche Anpassungen verzichtet. Dies ist zulässig, wenn das Passagieraufkommen im Verhältnis zu den Kosten sehr gering ist. Statt baulicher Massnahmen müssen jedoch alternative Hilfestellungen angeboten werden, insbesondere durch das Bahnpersonal vor Ort.

Für die Beurteilung der Verhältnismässigkeit wurde ein spezielles Tool verwendet, das vom Verband öffentlicher Verkehr entwickelt und vom BAV sowie Behindertenorganisationen weiterentwickelt wurde. Die Bahnen mussten ihre Entscheidungen in Form von Factsheets dokumentieren, die nun beim BAV eingereicht wurden.

Das BAV plant, rund 20 Prozent dieser Factsheets vertieft zu prüfen. Dabei werden insbesondere Projekte mit hohem Passagieraufkommen, öV-Knotenpunkten und Bahnhöfen in der Nähe von Einrichtungen für Betroffene untersucht. Diese Prüfung erfolgt auch auf Empfehlung der Eidgenössischen Finanzkontrolle, welche die Umsetzung des BehiG bereits bewertet hat.

Ziel dieser Überprüfungen ist es sicherzustellen, dass die Verhältnismässigkeitsprüfungen korrekt und einheitlich durchgeführt wurden und dass Personen mit eingeschränkter Mobilität bestmöglich unterstützt werden. So soll gewährleistet werden, dass der öffentliche Verkehr für alle zugänglich und nutzbar bleibt.

Innovativer Aufbruch in die Zukunft: Das Jahr 2023 der BLT

Das Jahr 2023 war für die Baselland Transport AG (BLT) geprägt von innovativen Projekten und zukunftsweisenden Entwicklungen. Im Fokus stand die Einführung der neuen TINA-Trams, die als erste ihrer Art in der Schweiz bei der BLT zum Einsatz kommen. Diese moderne Tramgeneration zeichnet sich durch ein integriertes Kollisionswarnsystem und eine umweltfreundliche Klimaanlage aus, was sowohl die Sicherheit als auch die Umweltbilanz erheblich verbessert .

Ein weiteres Highlight des Jahres war die feierliche Eröffnung des Bar Lounge Trams. In einer kreativen Umgestaltung verwandelten BLT-Mitarbeitende ein vierzigjähriges Schindler Tram in eine einzigartige Eventlocation. Mit Platz für bis zu 50 Personen und einer professionellen Bar- und Lounge-Infrastruktur bietet das Tram eine inspirierende Atmosphäre für verschiedenste Anlässe .

Die digitale Transformation der BLT wurde durch die Einführung des Chatbots Mia weiter vorangetrieben. Dieser Chatbot, basierend auf der Technologieplattform von aiaibot und unterstützt durch GPT-4, ermöglicht eine effiziente und rund um die Uhr verfügbare Kundenbetreuung. Mia unterstützt die Kunden bei einer Vielzahl von Anliegen und entlastet die Mitarbeitenden im Kundendienst von Routineaufgaben .

Nachhaltigkeit war ein zentrales Thema im Jahr 2023. Auf der Tramlinie 14 wurde ein Bauprojekt realisiert, bei dem rund 80 Prozent des vorhandenen Materials recycelt und wiederverwendet wurden. Zudem kam erstmals ein digitales 3-D-Planungsmodell (Building Information Modeling) zum Einsatz, das die interdisziplinäre Zusammenarbeit effizienter gestaltete und Kosten sparte .

Die BLT erzielte nach drei verlustreichen Jahren wieder einen Gesamtgewinn von CHF 4,7 Millionen. Dies war unter anderem auf eine erhöhte Fahrgastnachfrage und den Verkauf eines Grundstücks zurückzuführen. Die Anzahl der Fahrgäste stieg um 7 Prozent auf 47,6 Millionen .

Abschliessend lässt sich sagen, dass die BLT im Jahr 2023 nicht nur bedeutende Fortschritte in der Digitalisierung und Nachhaltigkeit gemacht hat, sondern auch ihre Rolle als innovativer Mobilitätsdienstleister gestärkt hat. Mit Projekten wie den TINA-Trams, dem Bar Lounge Tram und dem Chatbot Mia setzt die BLT neue Massstäbe im öffentlichen Verkehr und schafft attraktive Angebote für die Region Basel .