Autor: Tobias

Gotthard-Basistunnel wieder voll in Betrieb: Ein Meilenstein für die Mobilität in Europa

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Seit dem 2. September 2024 ist der Gotthard-Basistunnel, der längste Eisenbahntunnel der Welt, nach 13 Monaten wieder vollständig in Betrieb. Die Sanierungsarbeiten wurden nach der Entgleisung eines Güterzuges im August 2023 erfolgreich abgeschlossen. Dieser Tunnel ist nicht nur eine Schlüsselverbindung zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin, sondern auch eine zentrale Nord-Süd-Verbindung für Europa.

Dank der Wiedereröffnung des Tunnels profitieren Reisende nun von einer um eine Stunde verkürzten Fahrtzeit zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin, mit Zügen, die neu alle 30 Minuten verkehren. Auch für den Güterverkehr stehen wieder mehr Kapazitäten zur Verfügung, was zu einem Fahrzeitgewinn von 60 bis 75 Minuten führt. Zudem sind internationale Direktverbindungen nach Italien, darunter Mailand, Venedig, Genua und Bologna, wieder ohne Umstieg möglich.

Die Wiederherstellung des Gotthard-Basistunnels erforderte umfangreiche Arbeiten, einschliesslich der Erneuerung der Fahrbahn auf sieben Kilometern und des Austauschs von über 20’000 Schwellenblöcken. Die SBB und externe Unternehmen leisteten über 400’000 Arbeitsstunden unter anspruchsvollen Bedingungen, um den Tunnel wieder betriebsbereit zu machen.

Die vollständige Wiederinbetriebnahme des Tunnels markiert einen wichtigen Meilenstein für die Mobilität in der Schweiz und Europa und stärkt die Position der Schweiz als zentrale Verkehrsachse. SBB CEO Vincent Ducrot betonte die Bedeutung dieser Verbindung und dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz und die Geduld während der Wiederaufbauphase.

Publicar Uzwil: Neues Rufbus-Angebot von PostAuto startet im September 2024

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Ab dem 2. September 2024 erweitert PostAuto das öffentliche Verkehrsangebot in Uzwil mit dem neuen Service Publicar. Dieses flexible Rufbus-System ergänzt den bestehenden öffentlichen Verkehr und bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern eine komfortable Möglichkeit, sich innerhalb der Region fortzubewegen. Publicar bedient die gesamte Gemeinde Uzwil sowie Teile von Oberuzwil und Oberbüren und ermöglicht Fahrten von Tür zu Tür.

Der Publicar-Service wird im Rahmen eines Pilotprojekts bis zum 20. Dezember 2024 getestet. Ein besonderer Fokus liegt auf Pendlerinnen und Pendlern, die zur Bühler AG in Uzwil reisen. Spezielle Fahrten während der Hauptverkehrszeiten sollen die Nutzung des öffentlichen Verkehrs steigern und somit den Anteil der öV-Nutzung erhöhen.

Publicar ist Teil der Strategie von PostAuto, neue und nachhaltige Mobilitätslösungen zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen. Durch den Einsatz von Rufbussen möchte PostAuto die Flexibilität im öffentlichen Verkehr erhöhen und eine umweltfreundliche Alternative zum privaten Autoverkehr bieten.

Es bleibt abzuwarten, wie die Bevölkerung auf dieses neue Angebot reagiert und ob sich der Pilotbetrieb langfristig als erfolgreiche Ergänzung zum bestehenden Verkehrssystem etabliert. Mit Publicar zeigt PostAuto, dass innovative Mobilitätslösungen auch in kleineren Gemeinden einen wichtigen Beitrag zur Verkehrsentlastung und zur Förderung des öffentlichen Verkehrs leisten können.

TPF stellt Lokführer für neues BLS-Konzept in der Romandie zur Verfügung

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Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 übernimmt die BLS AG die Konzession für die Strecke Kerzers – Murten – Payerne von der SBB AG. Im Zuge dieses Wechsels setzt die BLS auf ein neues Linienkonzept in der Romandie, das eine Verlängerung der Linie S52 mit einem Flügelzugkonzept bis nach Murten beinhaltet. Um dieses Konzept erfolgreich umzusetzen, benötigt die BLS zusätzliches Lokpersonal.

Für diese Aufgabe hat die BLS die Transports publics fribourgeois Trafic (TPF Trafic) SA als Partner ausgewählt. TPF wird der BLS die notwendigen Lokführer zur Verfügung stellen, um den neuen Betrieb in der Romandie sicherzustellen. Die freihändige Vergabe an TPF Trafic SA wurde unter anderem aufgrund der vorhandenen Streckenkenntnisse und der Zweisprachigkeit des Personals getroffen. Das Lokpersonal von TPF ist bereits im regionalen Verkehr aktiv und kennt die zu befahrenden Strecken in der Region Freiburg, Payerne, Murten und Kerzers gut. Diese Faktoren ermöglichen eine schnelle und reibungslose Umsetzung des neuen Konzepts.

Mit dieser Zusammenarbeit zwischen BLS und TPF soll das Kundenangebot in der Region Murten weiter verbessert werden. Die Übernahme der Konzession durch die BLS erfolgt offiziell am 15. Dezember 2024.

Verlängerung der U8 ins Märkische Viertel: Planungen nehmen Fahrt auf

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Die Planungen für die Verlängerung der U-Bahn-Linie U8 ins Märkische Viertel schreiten voran: Die Ausschreibung für die Generalplanungsleistungen wurde veröffentlicht, und interessierte Planungsbüros können sich bis zum 18. September 2024 bewerben. Dieser Schritt markiert einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur verbesserten Anbindung des Märkischen Viertels, einer der größten Wohnsiedlungen im ehemaligen West-Berlin.

Seit ihrer Fertigstellung 1974 wartet die Siedlung, die heute rund 50.000 Einwohnerinnen zählt, auf eine direkte U-Bahn-Verbindung. Bisher endet die U8 am Bahnhof Wittenau, von wo aus die Bewohnerinnen den Bus über den Wilhelmsruher Damm nehmen müssen, um ins Märkische Viertel zu gelangen.

Die Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Ute Bonde, betont die Bedeutung dieses Projekts: „Der Weiterbau der U8 wird die viel genutzte Verbindung für viele Fahrgäste deutlich aufwerten und unser Mobilitätsangebot noch attraktiver gestalten.“ Auch Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG, zeigt sich optimistisch: „Die Anwohnenden des Märkischen Viertels verdienen eine direkte Anbindung an die U-Bahn.“

Die Grundlagenermittlung für das Projekt soll ab Januar 2025 beginnen. Dabei werden die örtlichen Rahmenbedingungen analysiert, eine grobe Kostenrahmenschätzung erstellt und die Terminplanung festgelegt. Mit diesen Schritten wird der fachliche Grundstein für weiterführende Planungen gelegt.

Die Verlängerung der U8 ins Märkische Viertel könnte eine entscheidende Verbesserung für die Verkehrsanbindung und die Lebensqualität der Bewohner*innen darstellen und ist ein wichtiger Schritt zur Förderung des öffentlichen Nahverkehrs in Berlin.

Oliver Hammel wird neuer CEO der Jungfraubahnen – Wechsel in eine neue Ära

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Die Jungfraubahn Holding AG hat bekannt gegeben, dass Oliver Hammel als neuer CEO die Leitung der Jungfraubahnen ab Juni 2025 übernehmen wird. Hammel, derzeit in Thailand wohnhaft und beim globalen Unternehmen DKSH tätig, bringt internationale Erfahrung und eine frische Perspektive mit. Er wird die Nachfolge von Urs Kessler antreten, der nach langjähriger Tätigkeit in den Ruhestand geht.

Heinz Karrer, Verwaltungsratspräsident der Jungfraubahn Holding AG, zeigt sich erfreut über die Wahl: „Mit Oliver Hammel gewinnen wir eine dynamische und international erfahrene Führungspersönlichkeit. Er wird die Jungfraubahnen mit Mut und Pragmatismus in die Zukunft führen.“ David Beeler, Verwaltungsratspräsident der Berner Oberland-Bahnen AG, ergänzt: „Hammel überzeugte durch ökonomisches Denken und unternehmerisches Handeln.“

Hammel, der seit 2015 bei DKSH in verschiedenen Führungspositionen tätig war, freut sich auf die neue Aufgabe: „Die Jungfraubahnen stehen für Tradition und Innovation, zwei Werte, die mir sehr wichtig sind.“ Mit seiner internationalen Erfahrung möchte er das Unternehmen in einem dynamischen Umfeld weiterentwickeln und einen frischen Blick von aussen einbringen.

Der Verwaltungsrat der Jungfraubahnen hat bewusst jemanden von ausserhalb der Region gewählt, um neue Impulse zu setzen. Mit Hammels Wahl setzt das Unternehmen ein Zeichen für Offenheit und Internationalität. Der Wechsel markiert eine spannende neue Ära für das bedeutendste Bergbahnunternehmen der Schweiz, das sich in einem anspruchsvollen und sich ständig verändernden Umfeld behaupten muss.

Neue Vorschriften für Lieferwagen im Strassentransport: Bundesrat passt ARV 1 an

Der Bundesrat hat am 28. August 2024 Änderungen an der Verordnung über die Arbeits- und Ruhezeiten der berufsmässigen Motorfahrzeugführer und -führerinnen (ARV 1) beschlossen. Ab dem 1. Juli 2026 unterliegen auch hauptberufliche Lieferwagenlenkende im grenzüberschreitenden gewerbsmässigen Gütertransport diesen Vorschriften.

Diese Anpassung ist eine Reaktion auf EU-Regelungen, die eine Angleichung der Arbeits-, Lenk- und Ruhezeiten für Lieferwagenlenkende an die Vorschriften für Lastwagenfahrende verlangen. Der Bundesrat hat diese Änderungen mit Blick auf die Verkehrssicherheit und die Bedeutung des internationalen Strassenverkehrs übernommen. Innerhalb der Schweiz bleiben die Regelungen jedoch unverändert, da Lieferwagen in der Verkehrsunfallstatistik nicht auffällig sind.

Betroffen sind rund 1’200 Lieferwagen und maximal 3’200 Lenkerinnen und Lenker, die künftig mit einem intelligenten Fahrtschreiber ausgestattet sein müssen. Diese Massnahme folgt der Umsetzung einer Motion des Parlaments, die gleiche Bedingungen für alle gewerbsmässigen Strassentransporteure fordert.

Durch die Angleichung der Vorschriften will der Bundesrat für mehr Sicherheit im Strassenverkehr sorgen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Transportunternehmen im internationalen Verkehr sicherstellen.

Weitere Informationen und die vollständigen Dokumente zur Verordnungsanpassung finden sich auf der Webseite des Bundesrats. Die neuen Bestimmungen treten am 1. Juli 2026 in Kraft.

VAP-Generalversammlung 2024: Einblicke in die Zukunft des Schienengüterverkehrs

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Die diesjährige Generalversammlung des Verbands der verladenden Wirtschaft (VAP) fand am 27. August 2024 im Bellevue Palace in Bern statt und thematisierte zentrale Herausforderungen und Zukunftsstrategien des Schienengüterverkehrs in der Schweiz.

GüTG-Debatte und SBB-Kritik
Josef Dittli, der Präsident des VAP, eröffnete die Versammlung mit einer kritischen Analyse der aktuellen Verkehrspolitik, insbesondere der Totalrevision des Gütertransportgesetzes (GüTG). Er betonte die Bedeutung eines diskriminierungsfreien Angebots im Einzelwagenladungsverkehr (EWLV) und kritisierte die hohen Preissteigerungen von SBB Cargo, die die Verlader zur Rückkehr auf die Strasse zwingen könnten.

Schweiz und EU: Harmonisierung und Marktöffnung
Dittli beleuchtete zudem die Beziehungen zur EU im Kontext der Schienenverkehrspolitik. Die laufenden Verhandlungen über die Marktöffnung im Fernverkehr und eine engere Zusammenarbeit mit der Europäischen Eisenbahnagentur (ERA) seien entscheidend für die Zukunft der Branche.

Neue Führung und strategische Weichenstellungen
Im statutarischen Teil wurde Dr. Simon Wey als neuer Generalsekretär des VAP vorgestellt. Zudem wurde die Gründung der Cargorail Consulting AG beschlossen, einer neuen Tochtergesellschaft, die Beratungsleistungen für Mitglieder und Dritte anbieten wird.

Modernisierung und Innovationsförderung
Gastredner Bundesrat Albert Rösti unterstrich in seinem Referat die Rolle des Bundes in der Modernisierung des Schienengüterverkehrs, einschliesslich der Einführung der digitalen automatischen Kupplung (DAK), für die der Bund 180 Millionen Franken bereitstellt.

Die Versammlung verdeutlichte, dass die Zukunft des Schienengüterverkehrs in der Schweiz von einem Zusammenspiel aller Akteure abhängt – von der Politik über die Bahnunternehmen bis hin zu den Verladern. Es wurde ein klarer Appell an die Branche gerichtet, innovativ zu denken und den Markt offen zu gestalten, um langfristig wettbewerbsfähig und umweltfreundlich zu bleiben.

Wegrollen und Entgleisen eines Bahnwagens bei Bernina Lagalb: Sachschäden und Betriebsunterbrechung

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Am 22. Juni 2024 ereignete sich auf der Bernina-Strecke der Rhätischen Bahn (RhB) ein Zwischenfall, bei dem ein abgestellter Bahnwagen sich in Bewegung setzte und entgleiste. Der Vorfall ereignete sich um 01:34 Uhr in der Station Bernina Lagalb. Rund vier Minuten nach dem Abstellen rollte der Wagen von allein in Richtung Pontresina und entgleiste nach der Durchfahrt durch die Station Bernina Suot.

Beteiligte und Auswirkungen

Der betroffene Wagen mit der Nummer P10155 war mit einem Baufahrzeug der Sersa Maschineller Gleisbau AG beladen. Trotz der schwerwiegenden materiellen Schäden – der Bahnwagen und das Baufahrzeug erlitten Totalschaden – wurde glücklicherweise niemand verletzt. Die Entgleisung führte zudem zur Beschädigung der Eisenbahninfrastruktur: Zwei Fahrleitungsmasten wurden umgerissen, eine Weiche samt Antrieb beschädigt und die Fahrbahn verzogen.

Die Spezial-Tageskarte von Coop: Ein Verkaufserfolg für Freizeit- und Gelegenheitsnutzer

Screenshot: coop.ch

Die Spezial-Tageskarte für den öffentlichen Verkehr, die von Coop und Interdiscount angeboten wurde, hat sich als grosser Erfolg erwiesen. Die Karten, die sowohl online als auch in den Coop-Filialen erhältlich waren, sind aufgrund der hohen Nachfrage bereits vorzeitig ausverkauft.

Dieses attraktive Angebot, das einen ganzen Tag lang freie Fahrt im öffentlichen Verkehr der Schweiz ermöglichte, fand wohl besonders bei Freizeit- und Gelegenheitsnutzern grossen Anklang. Für Pendler, die regelmässig unterwegs sind, ist die Tageskarte wahrscheinlich weniger von Interesse, doch für alle, die spontane Ausflüge oder Erkundungstouren planten, bot sie eine ideale und kostengünstige Lösung.

Der schnelle Ausverkauf zeigt, wie stark das Interesse der Schweizer Bevölkerung an flexiblen und umweltfreundlichen Reisemöglichkeiten ist. Die erfolgreiche Aktion verdeutlicht zudem das Potenzial solcher Partnerschaften, um den öffentlichen Verkehr weiter zu fördern und für eine breitere Kundschaft zugänglich zu machen.

Bleibt zu hoffen, dass Coop und Interdiscount in Zukunft ähnliche Angebote präsentieren werden, die weiterhin dazu beitragen, den öffentlichen Verkehr zu stärken und gleichzeitig attraktive Optionen für spontane Reisende zu bieten.

Drohnen im Einsatz gegen SBB-Sprayer: Automatisierte Überwachung gegen Millionenverluste

Bild: dall-e

Die SBB setzt neuerdings Drohnen ein, um gegen illegale Sprayer vorzugehen. Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, sollen diese Drohnen automatisiert und gezielt eingesetzt werden, um Vandalismus an Zügen und Bahnhöfen zu verhindern. Die genauen technischen Details und Einsatzstrategien werden aus taktischen Gründen jedoch geheim gehalten.

Hintergrund für den Drohneneinsatz sind die erheblichen Schäden, die durch Graffiti entstehen. Laut Schätzungen belaufen sich die Kosten für die Reinigung und Reparatur der Züge auf mehrere Millionen Franken pro Jahr. Diese finanziellen Verluste sowie der damit verbundene Aufwand haben die SBB dazu bewogen, innovative Überwachungstechnologien einzusetzen, um den Sprayern das Handwerk zu legen.

Die Entscheidung für Drohnen spiegelt eine zunehmende Automatisierung und Digitalisierung in der Sicherheitspolitik der SBB wider. Durch die fliegenden Kameras erhofft man sich nicht nur eine abschreckende Wirkung, sondern auch eine effizientere und kostengünstigere Überwachung der Anlagen. Trotz der Geheimhaltung in Bezug auf die genaue Funktionsweise deutet der Einsatz darauf hin, dass die SBB verstärkt auf High-Tech-Lösungen setzt, um die Sicherheit ihrer Infrastruktur zu gewährleisten.

Mit dieser Massnahme will die SBB nicht nur den finanziellen Schaden reduzieren, sondern auch die Sicherheit und Sauberkeit ihrer Züge und Bahnhöfe langfristig verbessern.