Barrierefreier Nahverkehr: BVG setzt auf akustische Fahrgastinformation
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) verbessern die Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr und haben einen wichtigen Schritt für sehbehinderte Fahrgäste eingeleitet: Das Mobilitätsassistenzsystem INTROS der Firma Trapeze wird künftig dafür sorgen, dass Busse und Bahnen „sprechen“ können. Dank der akustischen Fahrgastinformation wird eine einfache Orientierung nach dem Zwei-Sinne-Prinzip – Hören und Sehen – möglich.
Bislang orientierten sich Fahrgäste fast ausschliesslich an visuellen Anzeigen für Liniennummern und Ziele. Für Menschen mit Sehbehinderung ist das jedoch oft eine Herausforderung, besonders an Haltestellen, an denen mehrere Linien verkehren. Mit INTROS ändern sich diese Bedingungen: Die neuen „sprechenden Fahrzeuge“ geben Liniennummer und Ziel über Aussenlautsprecher bekannt. Damit wird blinden und sehbehinderten Fahrgästen ermöglicht, die richtige Verbindung leichter zu finden und sich sicherer zu orientieren.
Eine zusätzliche Verbesserung bringt die neue App, die ebenfalls zum System gehört. Diese soll den Einstieg in das richtige Fahrzeug noch einfacher machen, da sie sehbehinderten Personen individuelle Unterstützung und Orientierung bietet. Entwickelt wurde INTROS in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV), der mit seiner Expertise sicherstellt, dass die Lösung genau auf die Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten ist.
Im kommenden Jahr beginnt die BVG mit der Einführung des Systems. Nach einer Pilotphase ist vorgesehen, die gesamte Bus- und Strassenbahnflotte damit auszustatten. Das Projekt zeigt, wie durch innovative Technik der öffentliche Nahverkehr für alle zugänglicher gemacht werden kann. Die BVG setzt so einen starken Impuls für eine inklusive Mobilität und einen barrierefreien Zugang zu Bus und Bahn.