Digitale Automatische Kupplung: Revolution im europäischen Schienengüterverkehr

Güterzug Berliner Außenring“ by kaffeeeinstein is licensed under CC BY-SA 2.0

Die Digitale Automatische Kupplung (DAK) markiert einen entscheidenden Fortschritt für den Schienengüterverkehr in Europa. Mit der Freigabe zusätzlicher Forschungsgelder in Höhe von 8,25 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) treibt das Konsortium „DAC4EU“ die Entwicklung zur Serienreife voran. Bis 2026 sollen bis zu 100 Pionierzüge mit serienreifen Kupplungen auf Europas Schienen im Einsatz sein.

Effizienzsteigerung durch Automatisierung

Die DAK ersetzt die seit über 100 Jahren genutzten Schraubenkupplungen, die manuellen Aufwand und hohe körperliche Belastung erfordern. Stattdessen verbindet sie Güterwagen automatisch, mechanisch, elektrisch und pneumatisch. Dadurch wird der Rangierprozess beschleunigt und vereinfacht, was die Betriebsabläufe signifikant effizienter gestaltet.

Innovation für die Digitalisierung

Mit der DAK wird erstmals eine durchgängige Strom- und Datenverbindung im Zug ermöglicht. Dies legt die Basis für elektropneumatische Bremsen, die Bremswege verkürzen und höhere Geschwindigkeiten erlauben. Zusätzlich wird die digitale Überwachung der Zugvollständigkeit möglich, wodurch Sicherheitsabstände dynamisch angepasst und Gleisabschnitte effizienter genutzt werden können.

Erprobung und technische Robustheit

Ein Demonstratorzug mit Prototypen der DAK hat bereits umfangreiche Tests in neun europäischen Ländern erfolgreich absolviert. Die Kupplungen bewährten sich unter extremen Wetterbedingungen von minus 25 bis plus 40 Grad und in verschiedenen topografischen Szenarien wie Flachland und Alpenregionen.

Potenzial für eine klimaneutrale Logistik

Durch die Digitalisierung des Schienengüterverkehrs können neue Logistiklösungen entwickelt werden, die klimaneutralen Transport von Werkstor zu Werkstor ermöglichen. Die DAK stellt damit nicht nur einen Meilenstein in der Technologie dar, sondern auch einen wichtigen Schritt für die Nachhaltigkeit im europäischen Güterverkehr.