Entlastung der Alpenstrassen: Neue Massnahmen des Bundesrates gegen Ausweichverkehr

Toll Booth on M6 Toll Road
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Bern, 08.05.2024 – Die Feiertage im Frühling und die Sommerferien bedeuten traditionell Hochkonjunktur auf den Schweizer Nationalstrassen, besonders in den Alpenregionen. Doch die Staus auf der A2 und der A13 führen zunehmend zu Ausweichverkehr, der lokale Gemeinden stark belastet. Der Bundesrat hat nun auf seiner jüngsten Sitzung eine Serie von Massnahmen beschlossen, um diese Problematik anzugehen.

Der Ausweichverkehr, der entsteht, wenn die Hauptverkehrsadern ihre Kapazitätsgrenzen erreichen, verschärft die Situation in den umliegenden ländlichen und städtischen Gebieten. Die zusätzliche Belastung durch Lärm und Abgase, erhöhte Unfallgefahren und Beeinträchtigungen für den öffentlichen Verkehr sind nur einige der negativen Begleiterscheinungen.

Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat bereits in Kooperation mit den Kantonen Graubünden, Tessin und Uri diverse Massnahmen umgesetzt, um die Verkehrsflüsse zu verbessern. Dazu zählen beispielsweise Einfahrtssperrungen und die Verlängerung von Ausfahrtsspuren. Diese Massnahmen haben bereits zu einer Stabilisierung der Verkehrslage auf den Nord-Süd-Achsen geführt.

Um die Situation weiter zu verbessern, empfiehlt der Bundesrat nun die Vertiefung der automatisierten Ausfahrtsdosierung an den Anschlüssen der A2 und A13. Derzeit werden die Ausfahrten teilweise manuell reguliert, doch eine Automatisierung könnte für eine effizientere Steuerung sorgen. Auch die Trennung des alpenquerenden Verkehrs vom lokalen Verkehr soll weiter vorangetrieben werden, mit Tests von temporären Anschlusssperrungen in Fahrtrichtung Süd.

Der Bundesrat hat zudem über 80 weitere Massnahmen geprüft. Während manche wie das Slotmanagementsystem und Tunnelgebühren aufgrund von praktischen und politischen Bedenken verworfen wurden, erscheinen andere Lösungen, wie Dosierungsanlagen vor den Dorfeinfahrten, vielversprechend.

Diese Maßnahmen spiegeln das Bestreben der Regierung wider, die Lebensqualität der Anwohner zu schützen und gleichzeitig die Verkehrseffizienz zu steigern. Die Herausforderung bleibt, eine Balance zu finden, die sowohl die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung als auch die der durchreisenden Verkehrsteilnehmer berücksichtigt.