FlixTrain bestellt 65 neue Hochgeschwindigkeitszüge für den europäischen Markt

FlixTrain, eine Tochtergesellschaft des Mobilitätsunternehmens Flix SE, hat 65 neue europäische Hochgeschwindigkeitszüge beim spanischen Hersteller Talgo bestellt. Die Lokomotiven liefert Siemens (Vectron-Plattform). Das Vertragsvolumen beträgt bis zu 2,4 Milliarden Euro, davon über eine Milliarde Euro fest zugesichert. Die Züge basieren auf der Plattform Talgo 230, wie sie auch in Dänemark und Deutschland zum Einsatz kommt.
Die neuen Züge erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 230 km/h und verfügen über barrierefreie Einstiege, moderne Passagierinformationssysteme, WLAN sowie Klimatisierung. Sie sind für den grenzüberschreitenden Betrieb ausgelegt und sollen das Rückgrat einer europäischen Wachstumsstrategie bilden. Flix sieht darin eine zentrale Säule zur Stärkung nachhaltiger Mobilität.
Bereits heute verbindet FlixTrain rund 50 Städte direkt, in Kombination mit regionalen Partnerverkehren sind rund 650 Destinationen buchbar. In Deutschland ergänzt FlixBus das Angebot mit etwa 300 weiteren Fernbus-Haltepunkten. Mit der neuen Fahrzeugflotte plant FlixTrain eine massive Angebotsausweitung über Deutschland hinaus. CEO André Schwämmlein kündigt eine neue Ära des Zugreisens an und strebt eine deutliche Marktvergrösserung an.
Politisch erhält das Projekt Rückenwind durch das Bekenntnis der neuen deutschen Bundesregierung zu langfristigen Infrastrukturinvestitionen und einer Reform des Trassenpreissystems. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder begrüsst das Engagement von Flix ausdrücklich als starkes Signal an den Markt.
Das Marktwachstumspotenzial im Fernverkehr ist erheblich: Laut einer Studie von OC&C wird der deutsche Hochgeschwindigkeitsmarkt bis 2030 um 45 % wachsen. Europaweit belief sich das Marktvolumen 2023 auf rund 27 Milliarden Euro mit einem prognostizierten Wachstum von 4 bis 5 % jährlich.