Grimseltunnel soll Strom und Bahn verbinden – Planungen starten im Allianzmodell

Zwischen Innertkirchen im Berner Oberland und Oberwald im Wallis soll ein neuartiger Tunnel entstehen: Der sogenannte Grimseltunnel soll nicht nur eine Bahnverbindung ermöglichen, sondern auch eine Hochspannungsleitung von Swissgrid aufnehmen. Geplant ist ein unterirdisches Bauwerk, das sowohl den Stromtransport als auch den öffentlichen Verkehr auf der Schiene gemeinsam bündelt.
Das Bauvorhaben wird derzeit vorbereitet. Ziel ist es, bis Mitte 2026 ein detailliertes Vorprojekt mit verlässlichen Kostenangaben zu erstellen. Die Bauherrin Grimselbahn AG setzt dabei auf ein sogenanntes Allianzmodell: Firmen aus Planung, Bahntechnik und Bau sollen frühzeitig zusammenarbeiten. Diese enge Partnerschaft soll helfen, die komplexen Anforderungen besser zu koordinieren und Kostenrisiken zu minimieren.
Die geplante Tunnelverbindung ist Teil einer grösseren Strategie zur besseren Erschliessung des Grimselraums. Gleichzeitig erfüllt sie auch energiepolitische Ziele, denn Swissgrid kann ihre Höchstspannungsleitung auf direktem Weg ins Wallis führen – unterirdisch und landschaftsschonend.
Vorgesehen ist, dass das Parlament bis etwa 2028 über die Umsetzung entscheidet. Beginnt der Bau 2029 wie geplant, dauert die Realisierung voraussichtlich sechs bis sieben Jahre. Der Investitionsrahmen liegt bei rund 650 Millionen Franken.
Für interessierte Bau- und Planungsunternehmen läuft aktuell die Bewerbungsfrist. Drei Teams werden schliesslich zur sogenannten Dialogphase zugelassen, in der das Projekt gemeinsam konkretisiert wird. Wer mitmacht, erhält für die aufwändige Vorarbeit eine Entschädigung.