Klarheit beim Kauf und im Umgang mit elektronischen Billetten im öV

Mit technischen Verbesserungen bei Ticket-Apps, gezielter Kundeninformation und einem intensiveren Austausch zwischen den Transportunternehmen soll der Kauf und die Kontrolle von elektronischen Tickets im öffentlichen Verkehr verbessert werden. Die Alliance SwissPass und das Bundesamt für Verkehr (BAV) haben hierfür ein Massnahmenpaket erarbeitet. Es gilt weiterhin: Vor der Abfahrt des Verkehrsmittels müssen Kundinnen und Kunden ein gültiges Billett besitzen.

Technologie und Praxis im Wandel

Heute können Billette nicht nur am Schalter oder Billettautomaten, sondern jederzeit und in Sekundenschnelle via Smartphone erworben werden. Diese Option hat an Bedeutung gewonnen: 2023 wurden rund 68 Prozent aller Fahrausweise des öffentlichen Verkehrs (öV) über mobile und digitale Kanäle gekauft. Dies führt jedoch auch zu einem Anstieg der Fälle, in denen Fahrgäste ihr Billett erst nach der Abfahrt kaufen und somit kein gültiges Billett besitzen.

Herausforderungen und Massnahmen

Die Zunahme an Reisenden ohne gültiges Billett belastet das System. 2023 wurden 918’643 Fahrgäste ohne gültigen Fahrausweis erfasst, was zu Einnahmenausfällen von rund 200 Millionen Franken führte. Um diese Problematik zu adressieren, bestätigen die Alliance SwissPass und das BAV die Regelung, dass der Billettkauf vor der Abfahrt abgeschlossen sein muss.

Massnahmenpaket zur Verbesserung

Die Alliance SwissPass und das BAV haben ein Paket mit vier Gruppen von Massnahmen geschnürt:

  1. Verbesserungen bei den Apps: Die öV-Branche wird technische Verbesserungen bei den Ticket-Apps vornehmen, um mehr Klarheit und Sicherheit für die Kundinnen und Kunden zu schaffen.
  2. Informationskampagne: Eine schweizweite Kampagne soll darauf hinweisen, dass auch elektronische Tickets vor dem Einsteigen gelöst werden müssen.
  3. Austausch und Vereinheitlichung: Der Austausch zwischen den Transportunternehmen soll zu einer schweizweiten Gleichbehandlung der Reisenden führen.
  4. Erfolgskontrollen durch das BAV: Das BAV wird Ende 2024 und im Jahr 2025 Erfolgskontrollen durchführen, um die Wirksamkeit der Massnahmen zu überprüfen.

Jeder Einzelfall zählt

Die Behandlung von Kulanzfällen liegt im Verantwortungsbereich der einzelnen Transportunternehmen. Es ist wichtig, dass die Umstände im Einzelfall nachträglich geprüft werden können. Hierfür steht das Backoffice des jeweiligen Transportunternehmens zur Verfügung, und bei Bedarf können sich Fahrgäste an Ombudsstellen wenden.

Die Alliance SwissPass ist überzeugt, dass dank der Massnahmen Verbesserungen für die Fahrgäste möglich sind. Das BAV wird die Wirkung der Massnahmen überprüfen und gegebenenfalls weitere Schritte einleiten.