Massgeschneiderte Innovation auf der Schiene: ÖBB und Stadler präsentieren den neuen Rettungstriebzug

Bild: ÖBB / Stadler

Stadler hat heute den neuen, trimodalen Rettungstriebzug öffentlich vorgestellt. Das innovative Spezialfahrzeug wurde im ÖBB Bildungscampus in St. Pölten präsentiert. Stadler wird 18 dieser multifunktionalen und emissionsarmen Rettungszüge an die ÖBB-Infrastruktur AG liefern. Diese sogenannten „Servicejets“ werden an verschiedenen Tunnelportalen stationiert und gemeinsam mit den lokalen Feuerwehren eingesetzt. Entwickelt und produziert wurden die Fahrzeuge in den Schweizer Standorten Bussnang und St. Margrethen.

Mit einer Länge von 68 Metern, einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h in beide Richtungen und einem trimodalen Antriebssystem setzt der neue Rettungstriebzug neue Massstäbe. Der Elektro-Hybrid-Antrieb kann Oberleitungen, Traktionsbatterien und Dieselgeneratoren nutzen, wodurch der Zug in verrauchten Tunneln operieren, Personen bergen, havarierte Züge abschleppen und Brände bekämpfen kann.

Johann Pluy, Vorstand der ÖBB-Infrastruktur AG, betonte: «Mit den neuen Servicejets können wir schneller und effektiver Hilfe leisten. Das neue Konzept ermöglicht zudem eine Reduktion von 21 auf 18 Fahrzeuge.»

Peter Spuhler, Verwaltungsratspräsident von Stadler, fügte hinzu: «Wir haben ein hoch innovatives Konzept gemäss den Anforderungen der ÖBB-Infrastruktur umgesetzt und alle Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen erfüllt. Dies ist ein wichtiger Schritt in die Mobilität der Zukunft.»

Der neue Rettungstriebzug ist ein vielseitiges Einsatzfahrzeug. Es bietet Platz für über 300 Personen und 18 Sitzplätze sind speziell für Feuerwehrmitglieder mit Pressluftatmern ausgestattet. Eine Klimaanlage mit Spezialfiltern und ein leicht erhöhter Druck im Innenraum schützen die Insassen vor Rauchgasen.

Die Züge sind zudem mit thematisch zusammengestellten Rollcontainern beladbar, die feuerwehrtechnisches Material wie tragbare Pumpen und Atemschutzgeräte transportieren. Bei der Brandbekämpfung kommen zwei Löschsysteme zum Einsatz: Ein Hochdrucksystem zur Erzeugung von feinem Sprühnebel und ein Normalsystem für die klassische Brandbekämpfung. Der Triebzug hat 40.000 Liter Wasser und 1.200 Liter Schaummittel an Bord.

Der „Servicejet“ ist eine massgeschneiderte Lösung für die Österreichischen Bundesbahnen und wird auch für das deutsche Schienennetz zugelassen. Die erste Inbetriebnahme erfolgt auf der Koralmbahn mit ihrem 33 Kilometer langen Koralmtunnel.