Öffentlicher Regionalverkehr in der Schweiz: Hohe Qualität, aber etwas weniger pünktlich

Der jährliche Bericht des Bundesamts für Verkehr (BAV) über das Qualitätsmesssystem im regionalen Personenverkehr zeigt, dass die Qualität im Jahr 2023 hoch war, obwohl die Pünktlichkeit leicht abgenommen hat. Besonders bei der Sauberkeit und Kundeninformation wurden bemerkenswerte Fortschritte erzielt.

Die Untersuchung durch Testkundinnen und -kunden hat ergeben, dass die Sauberkeit der Fahrzeuge und Haltestellen sich seit 2020 kontinuierlich verbessert hat. Saubere Sitze, Böden, Abfallbehälter und Lifte tragen zu einem positiven Gesamteindruck bei. Die Zahl der Unternehmen mit ungenügenden Ergebnissen in diesem Bereich sank von sechs im Jahr 2022 auf zwei im Jahr 2023.

Auch die Kundeninformation, wie die Ankündigung der nächsten Haltestelle und der Aushang des Liniennetzplans, wurde weiter optimiert. Indikatoren wie Ordnung und Schadensfreiheit erzielten erneut Bestnoten.

Trotz dieser positiven Entwicklungen hat die Pünktlichkeit im Regionalverkehr nachgelassen. Im schweizweiten Durchschnitt erreichten 2023 etwa 94,5 Prozent der Regionalzüge ihr Ziel pünktlich, was einem Rückgang im Vergleich zu 95 Prozent im Jahr 2022 entspricht. Besonders betroffen waren Schnell- und Regio-Express-Züge, während S-Bahnen und Züge in ländlichen und Bergregionen besser abschnitten. Im Busverkehr sank die Pünktlichkeit auf unter 90 Prozent.

Das seit 2016 existierende Qualitätsmesssystem des BAV dient als Steuerungsinstrument, um die von Bund und Kantonen subventionierten Leistungen im Regionalverkehr zu bewerten. Jährlich investieren Bund und Kantone über zwei Milliarden Franken in diese Leistungen. Durch die regelmäßige Analyse der erhobenen Daten können bei Bedarf Verbesserungsmassnahmen von den Transportunternehmen eingefordert werden.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse von 2023, dass die regionalen Transportunternehmen in der Schweiz stark auf Qualität setzen, auch wenn bei der Pünktlichkeit noch Optimierungsbedarf besteht.