Redundanz im Schweizer Bahnnetz: Stärken, Schwächen, geplante Ausbauten

Die Schweiz verfügt über ein grundsätzlich gut ausgebautes Eisenbahnnetz mit hoher Redundanz. Das zeigt ein aktueller Bericht des Bundesrats vom 20. Juni 2025 zur Beantwortung zweier parlamentarischer Postulate. Nach dem gravierenden Streckenunterbruch zwischen Lausanne und Genf im Jahr 2021 wurde die Zuverlässigkeit des Netzes systematisch analysiert.
Belastbare Umleitungen vorhanden – mit Ausnahmen
Zahlreiche Ereignisse – etwa der Gotthard-Tunnel-Unfall 2023 oder Unwetterschäden im Waadtland 2024 – belegen die Umleitungsfähigkeit des Netzes. Allerdings offenbaren sich bei einzelnen Achsen und Knotenpunkten Defizite: Besonders kritisch sind die Verbindungen Genf–Lausanne und Olten–Zürich sowie die Knoten Bern, Olten, Zürich-Oerlikon, Winterthur und Muttenz. Dort fehlen alternative Streckenführungen oder diese bieten nicht ausreichend Kapazität.
Geplante Ausbauten für Engpass-Strecken
Für die Strecke Genf–Lausanne ist der Ausbau bereits konkret geplant: Die erste Etappe mit einem Tunnelabschnitt zwischen Morges und Perroy wurde vom Parlament genehmigt. Studien für eine zweigleisige Neubaustrecke entlang der Autobahn A1 laufen. Auch zwischen Olten und Zürich ist eine Machbarkeitsstudie in Arbeit.
Knotenbereiche: Fokus auf Prävention
In urbanen Bahnknoten ist der physische Ausbau oft nicht realisierbar. Stattdessen setzt der Bundesrat auf präventive Massnahmen: Infrastruktur, Fahrzeuge und IT-Systeme sollen so ausgerüstet sein, dass Störungen seltener auftreten oder rasch behoben werden können. Zudem ist der Schutz vor Naturgefahren und Sabotage zentral.
Fazit des Bundesrats
Die Untersuchung bescheinigt dem Bahnnetz insgesamt eine robuste Ausfallsicherheit. Ziel bleibt, kritische Strecken resilienter zu gestalten – durch gezielte Ausbauten, technische Optimierungen und verbesserten Unterhalt.