Stau in der Schweiz: Was können wir tun?
In der Schweiz hat sich innerhalb von zehn Jahren die Anzahl der Staustunden verdoppelt und ein Ende ist nicht in Sicht. Die jüngste Folge der Sendung „Einstein“ auf SRF widmet sich genau diesem Thema. Moderator Tobias Müller und die Zuschauer wurden auf dem TCS-Testgelände in Derendingen in ein spannendes Experiment eingebunden. Hier konnten sie am eigenen Leib erfahren, wie ein Stau quasi aus dem Nichts entstehen kann, ein Phänomen, das als Phantomstau bekannt ist.
Das Experiment zeigte auf, wie der Verkehr durch den Einsatz von Fahrassistenz-Systemen wesentlich flüssiger gestaltet werden kann. Sobald diese Systeme aktiviert wurden, verbesserte sich der Verkehrsfluss merklich. Dies deutet darauf hin, dass technologische Lösungen einen signifikanten Beitrag zur Stauvermeidung leisten können.
In der Verkehrsmanagementzentrale des ASTRA in Emmenbrücke arbeiten Operatoren rund um die Uhr daran, das Verkehrsnetz flüssig zu halten. Bei hohem Verkehrsaufkommen setzen sie auf Geschwindigkeitsharmonisierungen und empfehlen oft ein Tempolimit von 80 km/h, um Staus entgegenzuwirken. Diese Maßnahmen zeigen, wie wichtig es ist, den Verkehr zentral zu steuern und flexibel auf Veränderungen zu reagieren.
Ein besonderes Augenmerk der Sendung galt auch dem Gotthard, wo es insbesondere während der Feiertage und der Sommermonate regelmäßig zu langen Staus kommt. Die Kantonspolizei Uri nutzt Verkehrsdosierungen, um den Verkehr kontrolliert fließen zu lassen. Trotzdem führen Fehlleitungen durch Navigationsgeräte immer wieder zu Verkehrsproblemen auf den Nebenstraßen.
Die Zukunft des Verkehrs sieht möglicherweise eine Zunahme von autonomen und teilautonomen Fahrzeugen vor, die durch intelligente Systeme Staus reduzieren könnten. Forschungen zeigen, dass bereits eine geringe Anzahl solcher Fahrzeuge eine dämpfende Wirkung auf Phantomstaus hat. Doch die Zunahme von Leerfahrten könnte paradoxerweise den Verkehr weiterhin belasten.
Die Sendung „Einstein“ macht deutlich, dass trotz fortschrittlicher Technologien und umsichtiger Planung Staus ein beständiger Teil unserer Mobilitätslandschaft bleiben werden. Doch durch kombinierte Anstrengungen in Technologie, Verkehrsmanagement und Verhaltensänderungen der Fahrer können wir hoffen, den Verkehr in Zukunft flüssiger zu gestalten.