Verkehrsdrehscheiben und Veloinfrastruktur im ländlichen Raum – Ein Schlüssel zu nachhaltiger Mobilität
In der Schweiz wird nachhaltige Mobilität oft mit städtischen Gebieten in Verbindung gebracht, doch auch der ländliche Raum spielt eine entscheidende Rolle. Gerade in weniger dicht besiedelten Regionen ist der Ausbau von Verkehrsdrehscheiben und Veloinfrastrukturen essenziell, um den Umstieg vom Auto auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel zu fördern. Verkehrsdrehscheiben, wie P+R-Anlagen und regionale Bahnhöfe, sind entscheidend, um Pendlerinnen und Pendler vom motorisierten Individualverkehr auf den öffentlichen Verkehr oder das Velo umsteigen zu lassen. Sichere und gut vernetzte Velowege könnten zudem die Nutzung des Velos attraktiver machen, insbesondere auf kurzen bis mittleren Strecken.
Ein Bericht des Bundesrates zeigt auf, wie der Bund Kantone und Gemeinden dabei unterstützen kann, diese Infrastrukturen zu entwickeln und zu finanzieren. Die ländliche Bevölkerung legt heute im Vergleich zur städtischen Bevölkerung geringere Strecken mit dem Velo oder dem öffentlichen Verkehr zurück. Einer der Hauptgründe ist das Fehlen attraktiver Infrastrukturen. Der Bund schätzt, dass Investitionen in einem mittleren zweistelligen Millionenbereich notwendig sind, um Verkehrsdrehscheiben und Velowege im ländlichen Raum ausreichend auszubauen.
Es wurden drei Szenarien zur Erweiterung der Finanzierungsmöglichkeiten entwickelt. Am realistischsten ist die Ausschöpfung des heutigen rechtlichen Rahmens, wobei bestehende Förderprogramme wie der Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehr-Fonds (NAF) besser genutzt werden könnten. Komplexere Anpassungen auf Gesetzes- oder Verfassungsstufe werden als weniger wahrscheinlich erachtet.
Der Bericht unterstreicht, dass ein Ausbau dieser Infrastrukturen nicht nur den ländlichen Verkehr entlasten, sondern auch erheblich zur Reduktion der CO₂-Emissionen beitragen könnte. Besonders im Zulauf auf Agglomerationen und urbane Zentren bieten Verkehrsdrehscheiben und Velowege die Möglichkeit, den Verkehr auf umweltfreundlichere Alternativen zu verlagern. Eine engere Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden ist der Schlüssel, um die Mobilität im ländlichen Raum nachhaltiger zu gestalten und gleichzeitig die Lebensqualität zu verbessern.