Zukunft des Bahnverkehrs: Neigetechnik Allgäu im öffentlichen Wettbewerb

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Die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) hat einen neuen öffentlichen Wettbewerb zur Erbringung von Schienenpersonennahverkehrsleistungen (SPNV) im Allgäu ausgeschrieben. Dieses bedeutende Projekt trägt den Titel „Neigetechnik Allgäu (NTA)“ und umfasst den Betrieb eines Regionalverkehrsnetzes mit einer jährlichen Leistung von ca. 4,0 bis 4,3 Millionen Zugkilometern. Die Laufzeit des Vertrages beginnt am 9. Dezember 2029 und endet am 14. Dezember 2041, was eine Betriebszeit von insgesamt 12 Jahren bedeutet.

Projektumfang und Anforderungen

Das Projekt umfasst mehrere Linien, darunter:

  • RE 70/76: München – Buchloe – Kempten – Immenstadt – Lindau/Oberstdorf
  • RE 7/17: Augsburg – Buchloe – Kempten – Immenstadt – Lindau/Oberstdorf
  • RE 71/73: Augsburg – Buchloe – Türkheim – Memmingen/Bad Wörishofen
  • RE 73: Türkheim – Bad Wörishofen

Eine Besonderheit des Projekts ist der Einsatz von Neigetechnikfahrzeugen, die für den bogenschnellen Betrieb optimiert sind und eine bessere Anpassung an die kurvenreichen Strecken im Allgäu ermöglichen. Die Fahrzeuge müssen neu beschafft und die Finanzierung durch eine Kapitaldienstgarantie abgesichert werden.

Ausschreibungsverfahren und Anforderungen an Bewerber

Das Vergabeverfahren wird im wettbewerblichen Dialog nach den Bestimmungen des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) und der Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge (VgV) durchgeführt. Sollte das Verfahren zu einem Betreiberwechsel führen, ist der neue Betreiber verpflichtet, das Personal des bisherigen Betreibers zu übernehmen.

Interessierte Unternehmen müssen ihre wirtschaftliche, finanzielle sowie technische Leistungsfähigkeit nachweisen. Dazu zählen unter anderem ein Mindestjahresumsatz von 155 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2023 und ein positives Eigenkapital von mindestens 9,5 Millionen Euro. Zudem müssen Bewerber Erfahrung im Betrieb von SPNV-Angeboten mit einem Leistungsvolumen von mindestens 3 Millionen Zugkilometern pro Jahr nachweisen und über die erforderliche Anzahl an Neigetechnikfahrzeugen verfügen.

Dieses ambitionierte Projekt bietet eine spannende Möglichkeit, den regionalen Bahnverkehr im Allgäu zu modernisieren und gleichzeitig die Qualität und Effizienz des öffentlichen Verkehrs zu steigern. Es bleibt spannend zu sehen, welche Unternehmen sich dieser Herausforderung stellen und wie die Zukunft des SPNV im Allgäu gestaltet wird.